, Estermann Reto

HSV I auf Mission Wiederaufstieg

Nach dem Abstieg im Sommer nimmt die 1. Mannschaf ihre dritte Saison in der 4. Liga innerhalb von sieben Jahren in Angriff. Man könnte sagen, im Sonnendorf ist derzeit wieder ein Fahrstuhl in Betrieb. Das Ziel kann deshalb nur sein, den erneuten Aufstieg in die 3. Liga ins Visier zu nehmen.

Die Vorzeichen dazu stehen nicht schlecht. Nach den beiden letzten Abstiegen 2016 und 2021 gelang im Folgejahr der sofortige Wiederaufstieg. Ausserdem darf der HSV trotz des Abstiegs auf ein eigentlich positives erstes Halbjahr 2023 zurückblicken. In der Rückrunde der abgelaufenen Spielzeit sammelte man 17 Punkte, eine solche Ausbeute gab es in der zweiten Saisonhälfte noch nie. Ohne das Handicap der Liga-Restrukturierung, welche zusätzliche Absteiger zur Folge hatte, wäre der im Winter noch unwahrscheinlich scheinende Klassenerhalt womöglich Tatsache geworden. Am Ende machte ein Zähler den Unterschied, bzw. die deutlich höhere Anzahl Strafpunkten gegenüber dem FC Hitzkirch. Die vielen Karten sind mit Sicherheit ein Bereich, wo viel Verbesserungspotenzial besteht.

Optimistisch darf zudem stimmen, dass die Mannschaft mehr oder weniger zusammengehalten werden konnte. Mit Roelvis Contreras verliess ein Leistungsträger den HSV in Richtung Perlen-Buchrain in die 2. Liga interregional. Weiter kehrte Torhüter Fabio Reich nach Sempach zurück und Fabian Burri sowie Gino Barmettler werden im ersten Halbjahr reisebedingt abwesend sein. Im Gegenzug konnte das Team beispielsweise mit Manuel Salihi aus Sempach und Martin Anderhub aus Hochdorf verstärkt werden. Weitere Spieler sind derzeit im Probetraining und könnten noch dazustossen.

Ein wichtiges Puzzleteil ist aber wie immer auch der Trainer. Der HSV ist sehr glücklich, dass das Trainerduo Markus Koch und Michel Wigger trotz des Abstiegs weiterhin an der Seitenlinie steht. Koch blickt guter Dinge auf die kommende Saison: «Am meisten freue ich mich auf die Arbeit mit den Jungs auf dem Platz. Zu sehen und beobachten, welche Fortschritte das Team, aber auch jeder einzelne Spieler macht.» Keine Frage, mit der nachwievor jungen Truppe, die der HSV stellt, werden diese Fortschritte bestimmt schnell ersichtlich sein.

Jedes 4.-Liga-Team muss sich diese Saison ausserdem dem neuen Modus stellen. Statt Qualifikation im Herbst und den Auf- und Abstiegsrunden im Herbst wird ab sofort so gespielt wie in der 3. Liga. In sechs Gruppen qualifizieren sich die erst- und zweitplatzierten Teams für die Aufstiegsspiele. Für diese werden die Mannschaften in zwei Gruppen eingeteilt, in welchen die jeweils drei besten Teams den Aufstieg feiern dürfen.

Der HSV wurde in die Gruppe 4 gelost, welche einiges an Abwechslung bereithält. Mit dem FC Hochdorf II und dem FC Eschenbach III gibt es zwei spannende Derbys. Dann wartet der Mitabsteiger SK Root, dem man vorige Saison zweimal unterlag und mit dem man daher noch eine Rechnung offen hat. «Aber im Grossen und Ganzen eine sehr schwierig einzuschätzende Gruppe. Viele Teams, wo die Kader immer viele Wechsel haben und daher deren Stärken und Qualitäten schwer vorherzusagen sind.», so die Einschätzung von Trainer Markus Koch.

Kusi Koch wünscht sich, dass der Trend trotz des Abstieges weitergeht und sein Team wieder viele Zuschauer begeistern und den Supportern viel Freude bereiten kann. In diesem Sinne wäre auch zu hoffen, dass der Fahrstuhl in Hildisrieden dieses Jahr noch in Betrieb bleibt.