, Estermann Reto

HSV I: «Zum Haare raufen…»

Unglaublich. Nicht schon wieder… Die 1. Mannschaft war vor allem in der zweiten Halbzeit die bessere Mannschaft und drückte Malters permanent in die eigene Platzhälfte. Allerdings sündigten die Hildisrieder erneut im Abschluss. Ein umstrittener Penalty in der 80. Minute beendeten die Hoffnungen auf einen Punktgewinn.

Zuerst ein Kompliment für den Platzwart in Malters, der für ein sattes Grün sorgte. Die Freude über die tollen Verhältnisse hielt allerdings nur kurz, denn pünktlich zum Spielbeginn öffnete der Himmel seine Schleusen und es regnete sintflutartig. Trainer Bosshard veränderte die Mannschaft auf zahlreichen Positionen, rotierte somit ein weiteres Mal. Malters startete furios, kam bereits nach 50 Sekunden zum ersten Torabschluss. Der Zweite folgte eine Minute danach. Es war definitiv kein guter Start vom HSV. Im Spielaufbau wirkte Hildisrieden zu fahrig, verstolperte in unbedrängten Situation zu viele Bälle. Dankend über den schläfrigen Start versenkte Malters in der 8. Minute einen schnell vorgetragenen Angriff zum 1:0. Bis zu dem Zeitpunkt sah es nach einem deutlichen Kräftemessen aus, doch der HSV riss sich am Riemen und fand zunehmend besser ins Spiel. Nun war es eine ausgeglichene Angelegenheit mit vielen Strafraumszenen. Nur fehlte beim HSV oftmals der letzte entscheidende Pass. Fabian Burri kam in der 25. Minute überraschend im Sechszehner zum Abschluss. Er braucht einen Tick zu lange, um sich den Ball zurechtzulegen. Im letzten Moment spitzelte ein Abwehrspieler von Malters den Ball ins Aus. Der omnipräsente Raffael Ruckli scheiterte mit seinem Versuch an Torhüter Fallegger. Auch Joel Krieger vermochte nach einem kraftvollen Antritt den Ball aus spitzem Winkel nicht am FCM-Torhüter vorbeizubringen. Glück in der 30. Minute, als ein klares Foul im HSV-Strafraum ungeahndet blieb. Über einen Penaltypfiff hätte sich die Mannschaft von Trainer Bosshard nicht beschweren dürfen. In der 45. Minute versenkte Malters das zweite Tor, dem ein Kollektivschlaf des HSV vorausging. Aus einer ungefährlichen Situation schaffte es der HSV nicht, den Ball konsequent wegzuspedieren. Halbzeit auf dem Oberei.

Nach einer deutlichen Halbzeitansprache von Trainer Bosshard, nebst zwei Wechseln und einem neuen Matchplan, powerten die Bogenhüsli Kicker. Malters kam nicht mehr allzu oft über die Mittellinie und wenn, dann kam postwendend der Ball zurück in die Offensive vom HSV. Der eingewechselte Roelvis Contreras erzielte den Anschlusstreffer in der 47. Minute. Gleichzeitig der Startschuss für einen Sturmlauf der Weissen. Mancher Zuschauer wird sich wohl gewundert haben, weshalb der HSV so weit unten in der Tabelle steht. Hildisrieden war das deutlich bessere und agilere Team. Reihenweise flogen die Bälle in Richtung FCM-Gehäuse aber wie oft fehlte die letzte Konsequenz. Trotzdem lieferte der HSV einen unglaublich emotionalen Kampf auf jeden Meter. In der 80. Minute blieb ein Zuspiel aus der HSV Abwehr in einem Wasserlache stecken. Der heraneilende FCM Stürmer kam im Duell mit Villiger zu Fall. Penaltypfiff! Eine sehr harte Entscheidung. Malters verwertete zum 3:1. Dem Jubel der FCM-Spieler war deren Erleichterung deutlich anzuhören. Das 4:1 in der 91. Minute verkam zur Randnotiz. Tja, was soll man dazu noch zusätzlich schreiben? Hildisrieden bewies einmal mehr seine 3. Liga Tauglichkeit, kämpfte, spielte leidenschaftlich, offensiv und mutig. Jedoch gab es wieder keine Punkte und das ist extrem bitter. Jammern mag niemand, aber dem jungen Team sei bald ein Sieg gegönnt, denn so wie der HSV spielt, haben sie längst viele Sympathien gewonnen und sind gewiss eine Bereicherung für die 3. Liga.

Telegramm  

Oberei, 80 Zuschauer  

FC Malters - Hildisrieder SV 4:1 (2:0)      

Malters: Fallegger; Stalder, Gloggner, Widmer, S. Glottner, Bucheli, Marki, Stephan, Birri, Etemi, Zihlmann (Odermatt, Selimi, Baumeler, Neziri, Agner)

HSV: Kerngast; Ineichen, Schmid, Villiger, M. Estermann, J. Krieger, Wiederkehr, Burri, Ibra, S. Ruckli, R. Ruckli (F. Ruckli, J. Estermann, Bachmann, Contreras, Thaqi, Wicki, Barmettler)