, Estermann Reto

HSV I: Viel Aufwand, kein Ertrag

Im zweiten Heimspiel kassiert die 1. Mannschaft die zweite Niederlage und wartet weiter auf den ersten Sieg nach dem Wiederaufstieg.

Auch wenn die Trainingswoche aus verschiedenen Gründen nicht optimal verlief, wollte der HSV unbedingt den ersten Sieg einfahren. Auf heimischen Boden gastierte der SK Root, der sich zuletzt mit dem Sieg über Hitzkirch das notwendige Selbstvertrauen holte. Personell veränderte Trainer Bosshard gegenüber dem Auswärtsspiel in Ebikon die Startelf nur auf ein paar wenigen Positionen. Die rund 150 Zuschauer und Zuschauerinnen sahen in den ersten Minuten eine sehr zähe Partie. Hildisrieden machte geschickt und diszipliniert alle Räume zu, während Root ideenlos den Ball in den eigenen Reihen hin- und her schob. Offensive Aktionen entstanden eher zufällig oder dann nach individuellen Fehlern. In der 12. Minute entwischte Roelvis Contreras seinen Gegnerspielern und stand plötzlich allein vor SKR-Torhüter Meier. Mit einem grandiosen Reflex lenkte dieser den Abschlussversuch an die Latte. Der anschliessende Eckball endete mit einem Konter für Root, den sie allerdings nicht sauber zu Ende spielten. In der 35. Minute kam Tim Meierhans völlig freistehend zum Kopfball. Er konnte sich sogar in aller Ruhe die Ecke aussuchen. HSV-Torhüter Kerngast blieb das Nachsehen. Rafael Krieger schloss zwei Mal aus der Distanz ab, aber der Schussversuch war zu wenig genau. Ebenso flog ein Freistoss von Erlin Thaqi deutlich übers Gehäuse. 4 Minuten später ereignete sich eine kuriose Szene. Root-Spieler Schnider spielte unbedrängt und ebenso scheinbar relativ unbekümmert einen Pass zu seinem hochstehenden Torhüter, der ihn nicht stoppen konnte und somit nur noch verdutzt dem Ball hinterherschaute – 1:1. Bis zur Pause kam Root mit Standards zu guten Möglichkeiten.

Unerklärlicherweise agierte der HSV nach Wiederanpfiff sehr passiv, wodurch Root im Zentrum nach Belieben schalten- und walten konnte. Ein Eckball brachte in der 53. Minute die 2:1-Führung für Root. Für Schnider, der zuvor ins eigene Tor traf, war es somit eine Wiedergutmachung nach seinem Eigentor in der ersten Halbzeit. Phasenweise brach nun viel Hektik aus und das Spiel erreichte damit eine hochemotionale Note. Leidenschaftlich kämpften sowohl die HSVler als auch die Gäste aus Root um jeden einzelnen Meter auf dem Platz. Mit der offensiveren Ausrichtung vom HSV steuerte Root immer wieder äusserst gefährlich auf das Gehäuse von Kerngast zu. In der 91. Minute landete nach einem Eckball das Spielgerät vor den Füssen eines HSV-Spielers, doch mit einem astreinen Luftloch verpasste er es, den Ball ins Tor zu spedieren. Der zweite Versuch von Marcel Schmid blieb in der vielbeinigen Abwehr von Root hängen. Stattdessen setzte Meierhans nach einem mustergültigen Konter mit einem 3:1 für die Gäste den Schlusspunkt. Fehlende Bemühungen kann man der Mannschaft von Trainer Bosshard gewiss nicht absprechen. Sie ackerten erneut bis zur Erschöpfung. Jedoch fehlte in der hektischen Phase nicht bloss die Ruhe, sondern auch die Cleverness und Abgebrühtheit. Root hat den Sieg keinesfalls gestohlen. Es bleibt die Erkenntnis, dass der HSV wirklich in jeder Begegnung ein ebenwürdiger Gegner ist und mit ein bisschen mehr Wettkampfglück deutlich mehr Punkte auf dem Konto haben könnte.

Telegramm

Hildisrieder SV – SK Root 1:3 (1:1)

Bogenhüsli. 140 Zuschauer. 

Hildisrieden: Kerngast; Ineichen, Bachmann, Burri, Hüsler; Estermann, Edmond Ibra, Thaqi; Krieger, Barmettler, Contreras (Schmid, Wiederkehr, Mikel Ibra, Simon Ruckli, Raffael Ruckli)

Root: Meier; Fahrni, Milojicic, Schnider, Barbosa; Ben Meierhans, Fernandez, Krummenacher, Tim Meierhans; Zukic, Radi (Gosswiler, Bühler, Pföstl, Funk, Zec, Bucheli).

Tore: 35. Tim Meierhans 0:1, 39. Schnider (Eigentor) 1:1, 53. Schnider 1:2, 95. Tim Meierhans 1:3.

Bemerkungen: 12. Lattenschuss HSV.