, Estermann Reto

HSV I verschenkt Sieg in Adligenswil

Trotz einem Chancenplus gelang es dem HSV nicht, die volle Punktezahl aus Adligenswil mitzunehmen. Das Remis verdankt der FCA vor allem den überragenden Paraden von Torhüter von Rotz in der Schlussphase.

Wer die beiden Teams beim Einlaufen auf dem kleinen Nebenplatz beobachtete, wäre wohl kaum auf die Idee gekommen, dass es sich um ein Meisterschaftsspiel der 3. Liga handelte. Weder die Spieler beim HSV noch bei Adligenswil wirkten mit den Gedanken vollständig fokussiert. Deswegen erstaunt das tiefe spielerische Niveau in der Startphase nicht. Es glich eher einem «Kick-and-Rush» Gebolze auf einem holprigen Rasen. Die Zuschauer mussten effektiv froh sein, um jeweils zwei zusammenhängende Pässe am Stück sehen zu können. Adligenswil erspielte sich dann eher zufällig zwei Chancen, vorerst mit gütiger Mithilfe der improvisierten HSV-Innenverteidigung. Die Heimmannschaft blieb in erster Linie mit hohen Bällen in die Spitze gefährlich, aber vieles wirkte eher planlos, wobei der HSV ebenso in der ersten Halbzeit nicht vor Ideenreichtum strotzte. Erst nach einer Viertelstunde tauchte der HSV endlich vor FCA Torhüter von Rotz auf. Der Schuss aus weiter Ferne zischte gefahrenlos über den Querbalken. Vorerst blieben die Abschlussversuche vom HSV weiter sehr harmlos. Zu ungenau die letzten offensiven Pässe. Ein Schreckmoment für die Bogenhüsli Kicker, als ein Adligenswiler Spieler plötzlich allein vor Torhüter Bischof auftauchte. Im letzten Moment verstolperte er den Ball und blieb im Rasen hängen. Aufatmen bei der Mannschaft von Trainer Bosshard. Raymond Wicki rückte in der 38. Minute energisch vor und gewann das 1 zu 1 Duell gegen den FCA Verteidiger und dem Torhüter. Irgendwie kullerte der Ball im Anschluss ins Tor, wobei es eher nach einem Eigentor aussah, aber so richtig liess sich die Situation von aussen nicht auflösen. Dem HSV war es jedoch sicherlich egal. Das Niveau des Spiels stieg in der Folge endlich deutlich an. Es kam beidseitig zu temporeichen Vorstössen. Zur Pause hielt der HSV die knappe Führung.

Zur zweiten Halbzeit rutschte Bachmann neu in die Innenverteidigung. Auch Barmettler kam alsbald für den angeschlagenen Torschützen Wicki ins Spiel. Endlich zeigte der HSV, welches Potential in der überaus jungen Mannschaft steckte und weshalb der Aufstieg in die 3. Liga gelang. Die agilen Aussenläufer stellten die Adligenswiler vor einige Probleme. Hildisrieden gehörten die besseren offensiven Aktionen. Ein Durcheinander vor dem Tor von Jim Bischof nahm der FCA hingegen dankend an. Jamie Kidel erzielte aus dem Nichts heraus den Ausgleichstreffer. Adligenswil wollte mehr. Der starke Aussenläufer Kandiah sorgte für ordentlich Betrieb, den der HSV nur schwer in den Griff bekam. Jedoch war es der eingewechselte Edmond Ibra, der nach einem Sololauf das Leder unhaltbar in der rechten Ecke von Torhüter von Rotz versenkte. Hildisrieden versuchte nachzudoppeln. Eine sensationelle Reaktion des bereits angesprochenen von Rotz verhinderte die Vorentscheidung. Nun kam Adligenswil seinerseits zu einer Druckphase. Sie gaben nicht auf, kämpfen und ackerten, um die Partie drehen zu können. In der 75. Minute spekulierte der HSV auf eine Offsideposition, die definitiv keine war. Philipp Hofmann nahm die zögerliche Haltung vom HSV dankend an. Den ersten Versuch konnte Bischof abwehren, aber beim Nachschuss war auch er machtlos - 2:2. Beide Mannschaften suchten vehement den Siegtreffer. Contreras und Barmettler prüften FCA Schlussmann von Rotz, der beide Male sensationell reagierte und somit zum Leidwesen des HSV den erneuten Führungstreffer zunichtemachte. Auch Torhüter Bischoff musste nochmals eingreifen und wehrte einen Schuss mit den Fäusten ab. Schlussendlich blieb es bei der Punkteteilung. So richtig glücklich war keiner der beiden Teams mit dem Resultat auf der Anzeigetafel.

Einmal mehr zeigte sich, dass beim HSV die Konstanz und Routine über 90 Minuten fehlt. Ebenso muss sich der HSV ankreiden lassen, wieder viel zu passiv nach den Führungstreffern agiert zu haben. Jedoch soll dies kein Vorwurf an die Mannschaft sein, wenn man bedenkt, dass wiederum ein 16-Jähriger und vier 17-Jährige in zentralen Rollen auf dem Platz standen. Der Rest der Mannschaft war, mit wenigen Ausnahmen, auch nicht viel älter. Es ist also ein stetiger Lernprozess, den die Mannschaft von Trainer Bosshard und Co-Trainer Wigger durchläuft. Immerhin nahm der HSV dieses Mal etwas Zählbares mit.   Nächsten Sonntag darf der HSV endlich zu Hause spielen. Der FC Küssnacht gastiert auf dem Bogenhüsli.

Telegramm

Löösch Adligenswil - 100 Zuschauer

Tore: 38. Raymond Wicki 0:1, 56. Jamie Kidel 1:1, 68. Edmond Ibra 1:2, 75. Philipp Hoffmann

Bemerkung: gelbe Karten gegen Erlin Thaqi und Edmond Ibra  

FC Adligenswil Von Rotz; Gutzwiller, Mattmann, Schmidig, Kandiah, Duss, Zeller, Lottenbach, Felder, Kidel, Hoffmann (Sieber, M. Hoffmann, Lombriser, Odermatt, Marbach)

HSV Bischof; Ineichen, M. Ibra, Schmid, Contreras, Hüsler, Thaqi, Estermann, J. Krieger, R. Ruckli, Wicki (Bachmann, R. Krieger, E. Ibra, Barmettler, F. Ruckli)