, Estermann Reto

HSV I: Grosser Kampf im Cup bleibt unbelohnt

Für die 1. Mannschaft endet das Cupabenteuer vorzeitig mit der 2:5-Niederlage gegen Ruswil. Der Sieg des Heimteams ist jedoch eindeutig zu hoch ausgefallen. Es hätte durchaus auch ein anderes Ende nehmen können.

Es braucht schon wiederum sehr viel Mut und Vertrauen, eine solche junge Startelf wie in der Cuppartie gegen die Drittligaspitzenmannschaft aus Ruswil auflaufen zu lassen. Beispielsweise erreichte das Durchschnittsalter der HSV Abwehr gerade mal 19 Jahre, notabene mit zwei 17-Jährigen. Ebenso agierte im Sturm ein 17-Jähriger. Im Mittelfeld war der älteste Spieler bloss 23-jährig. Mit Torhüter Stocker (25-jährig) stand der «Teamsenior» zwischen den Pfosten. Ruswil spielte eine grossartige vergangene Saison 2021/2022. Für den Aufstieg in die 2. Liga reichte es jedoch nicht, aber die Mannschaft des neuen Trainers Pascarella dürfte wohl erneut in der kommenden 3. Liga Saison im vorderen Bereich der Tabelle anzutreffen sein. Demnach präsentierte sich das Duell auf dem Papier als klassische Affiche «David gegen Goliath», obwohl beide Teams in der gleichen Liga spielen.

Bei hochsommerlichen Temperaturen und einer eher etwas enttäuschenden Zuschauerkulisse, wohl dem letzten Schulsommerferienwochenende sowie der Streetparade geschuldet, übernahm Ruswil das Spieldiktat. Hildisrieden agierte passiv, kam oftmals einen Schritt zu spät in die Aktionen und wirkte im Aufbau fehlerbehaftet. Bereits mit der ersten Chance zappelte der Ball im Netz. Bühlmann durfte sich als Torschützen feiern lassen. Ruswil blieb am Drücker. Vor allem die Eckbälle sorgten für höchste Alarmstufe. Glück für den HSV, als eben einer dieser angesprochenen Eckbälle lediglich an den Querbalken klatschte.

Vorerst fehlte dem HSV die Durchschlagskraft, um den Ruswiler Torhüter Nando Heller zu prüfen. Yaron Grüter erhöhte nach 31 Minuten verdientermassen auf 2:0. Die Führung ging diskussionslos in Ordnung, doch ans Aufgeben dachte beim HSV niemand, während sich Ruswil offensichtlich bereits vorzeitig in der nächsten Cuprunde wähnte. Fortan war die Mannschaft von Trainer Bosshard und Assistent Michel Wigger das bessere Team. Jetzt war es endlich ein Cupfight auf Augenhöhe, mit zahlreichen intensiven Zweikämpfen. Der omnipräsente Gino Barmettler verkürzte vor der Halbzeit auf 1:2. Die hochsommerlichen Temperaturen machten beiden Teams sichtlich zu schaffen. Aus diesem Grund kam die Pause zum richtigen Zeitpunkt, um neue Kräfte zu tanken.

Mit Anpfiff des zweiten Durchgangs übernahm der HSV erneut das Spieldiktat. Indes bekundete Ruswil einige Mühe den Tritt wiederzufinden. Roelvis Contreras wurde im Strafraum gefoult, blieb jedoch fairerweise auf den Beinen. Leider ahndete der ansonsten souverän auftretende Schiedsrichter diese Aktion nicht. Absolut unverständlich. In der 61. Minute entwischte Joel Krieger seinem Gegenspieler und schloss seine Einzelaktion mit dem Ausgleichstreffer ab. Der HSV suchte sogleich den Führungstreffer. Mit Leidenschaft, Laufbereitschaft und einem unbändigen Willen zeigte der HSV, weshalb der Wiederaufstieg in die 3. Liga gelang. Tatsächlich fiel beinahe das 3:2. Jedoch spielten die Bogenhüsli Kicker eine Überzahlsituation vor dem gegnerischen Tor nicht konsequent aus und stattdessen landete der Abschlussversuch am Schienbein des FCR Verteidigers.

Es kam dann so, wie es oftmals kommt. Wer die Tore nicht schiesst …. Der eingewechselte Meyer brachte Ruswil erneut in Führung. Für ein weitaus weniger klares Foul, der Spieler von Ruswil stolperte nach einer leichten Berührung über den Ball, erhielt der FCR einen Penalty zugesprochen. Groenendijk versenkte den Ball in die rechte Ecke. 4:2. Nochmals versuchte der HSV auf den Rückstand zu reagieren. Mit einer Glanzparade verwehrte Torhüter Heller den Gästen den dritten Treffer. Danach reichten die Kräfte nicht mehr aus, um Ruswil ernsthaft in Gefahr zu bringen. Das 5:2 war dann schlussendlich eine Randnotiz. Der Favorit erledigte seine Hausaufgaben. Gratulation dem FCR zum Erreichen der zweiten Cuprunde, aber die Niederlage fiel eindeutig zu hoch aus. Vor allem ist es ärgerlich die Führung verpasst zu haben, denn dies wäre ziemlich sicher die Vorentscheidung zugunsten vom HSV gewesen. Trainer Bosshard darf dennoch zufrieden sein. Sein blutjunges Team lieferte einmal mehr einen beherzten Kampf ab.

Telegramm FC Ruswil – Hildisrieder SV 5:2
Schützenberg Ruswil, 90 Zuschauer
Tore: 4. Matthias Bühlmann 1:0, 31. Yaron Grüter, 40. Gino Barmettler 2:1, 61. Joel Krieger 2:2, 75. Lionel Meyer 3:2, 79. Lars Groenendijk 4:2, 89. Yannik Limacher 5:2
Bemerkungen: zwei gelbe Karten gegen den HSV.
Hildisrieden: Stocker; Schmid, Villiger, Bachmann, Hüsler, Thaqi, Estermann, Burkart, Contreras, Krieger, Barmettler (Ineichen, F. Ruckli, S. Ruckli).
Ruswil: Heller; Wolfisberg, Vogel, Bühlmann, Limacher, Ming, Grüter. Meier, Simon, Lang, Groenendijk (Stadelmann, Y. Limacher, Emmenegger, Meyer).