, Estermann Reto

HSV I zeigt Nerven

Auf dem Bogenhüsli war alles für ein wunderbares Aufstiegsfest angerichtet. Im Vorfeld durften die Gönner und Donatoren einen reichhaltigen Apéro geniessen, die Zuschauer pilgerten in Scharen zum Spiel und das wunderbare Wetter passte ebenfalls perfekt. Beim Fussball kommt es jedoch oft anders als erwartet.

Die Begegnung begann gemächlich. Horw, sehr offensiv aufgestellt, versuchte den HSV mit seiner Taktik zu überraschen. Auf Seiten der Gastgeber schien die Nervosität gross zu sein, denn die Mehrheit der Zuspiele fanden keinen Abnehmer. Dennoch entwischte Joel Krieger in der 6. Minute seinem Gegenspieler, verzog jedoch seinem Schuss weit neben das Tor. Ein paar Minuten später fast eine identische Aktion. Dieses Mal stand Krieger sogar alleine vor FCH Schlussmann Stocker, aber er traf den Ball nicht sauber und so blieb es vorerst beim torlosen Remis. Horw versuchte es in der 11. Minute mit einem Knaller aus der Distanz. Das Spiel plätscherte vor sich an, als ein Horwer Spieler im Strafraum umfiel. Penalty! Patrick Freudiger schoss ins rechte Eck. HSV-Torhüter Bischof wäre beinahe noch mit den Fingerspitzen dran gewesen. Obwohl die treuen Fans die junge Mannschaft lautstark nach unterstützten, gelang der Truppe von Chefcoach Bosshard sowie dem abtretenden Co-Trainer Koch, er wechselt zum FC Hochdorf, nichts. Vor allem die Präsenz im gegnerischen Strafraum war inexistent. Die Angriffsbemühungen versandeten irgendwo im Mittelfeld. Quasi mit dem Pausenpfiff erhielt Horw den zweiten Penalty zugesprochen. Kottmann versenkte das Leder souverän zur 2:0 Führung.

Immerhin konnte es in der zweiten Halbzeit nicht viel schlechter werden als die Darbietung im ersten Durchgang. Tatsächlich kam es zu einer deutlichen Steigerung. Der HSV wirkte wie ausgewechselt. Horw verzeichnete in den kommenden 45 Minuten keine einzige Torchance und war permanent mit Abwehrarbeiten beschäftigt. Ein Tor wollte für den HSV einfach nicht fallen, egal wie sehr man sich bemühte. Horw verteidigte beherzt und ansonsten war FCH-Torhüter Stocker zur Stelle. In der 73. Minute konnte er dann jedoch nichts mehr gegen Adrian Ineichen ausrichten. Anschlusstreffer! Das Bogenhüsli bebte unter dem frenetischen Jubel. Weitere Chancen folgten. Jedoch schwanden die Chancen, als sich der HSV mit zwei unnötigen gelb-roten Karten selbst schwächte. Doppelt Unterzahl für die letzten Minuten. Wer aber die Mannschaft kennt, weiss, dass man sich nie aufgibt und so erzielte der eingewechselte Marcel Wiederkehr tatsächlich in der allerletzten Minute den Ausgleichstreffer. Trotz der erneut guten Moral konnte sich niemand so recht über den Punkt freuen, denn eine Stunde später traf die Meldung aus Engelberg ein, dass die Obwaldner mit einem diskussionslosen 4:0 den Aufstieg feierten. Dem HSV hätte somit ein Sieg zum Aufstieg gereicht. Somit gab es keine Feier auf dem Bogenhüsli. Nächste Woche gilt es nun gegen Rothenburg den entscheidenden Sieg zu holen, um doch noch den Weg zurück in die 3. Liga zu finden.

Telegramm  

Tore: 16. Patrick Freudiger 0:1, 45. Kevin Kottmann 0:2, 73. Adrian Ineichen 1:2, 95. Marcel Wiederkehr 2:2
Bemerkungen: zwei gelb-rote Karten gegen den HSV  

HSV: Bischof; S. Ineichen, Estermann, Hüsler, Burri, Thaqi, Ibra, Contreras, J. Krieger, Wicki, A. Ineichen (Wiederkehr, R. Krieger, R. Ruckli, Röösli)

Horw: Stocker; Brun, Feer, Kottmann, Mühlebach, Vögtli, Bider, Freudiger, Lötscher, Pföstl, L. Stocker (Visini, Furrer)