, Manuel Estermann

Schwacher HSV I verliert gegen OG spät

Nach einer über 90 Minuten offensiv schwachen Vorstellung kassiert der HSV auswärts gegen den SC Obergeissenstein ein spätes Gegentor und verliert mit 2:1.

Das Ziel der Hildisrieder war klar, als es am Samstagabend gegen den SC Obergeissenstein II ging. Nach beiden Siegen zum Saisonstart sollte auch im dritten Spiel ein Dreier her.

Wieder einmal kam es aber nicht so, wie man sich das vorgenommen hatte. Die Hildisrieder starteten überhaupt nicht wunschgemäss in das Spiel. Zwar hatte man sich vorgenommen, auf dem Luzerner Kunstrasen vor allem mit Flachpässen zu agieren, tat dann aber das genaue Gegenteil: Von Anfang an spielte man vor allem hohe Bälle nach vorne, welche leichte Beute für die Luzerner Defensive waren, die Bälle kamen mehrheitlich postwendend zurück. Auf Seiten des HSV war man also mal so gar nicht im Spiel, OG hatte in der ersten Halbzeit mehrheitlich Ballbesitz. Immer wieder wagten sich die Gastgeber in die Offensive, ganz zwingend wurden die Angriffe vorerst nicht. Das sollte sich jedoch ändern: Nach dem gefühlt fünften Foul in der eigenen Platzhälfte gewährte der HSV dem SC OG einen weiteren gefährlichen Freistoss aus dem Halbfeld. Ein Spieler des SC OG stand dabei völlig blank im Sechzehner der Hildisrieder und verwandelte souverän per Kopf zum mittlerweile verdienten 1:0. Das Glück für die Hildisrieder: Etwas aus dem Nichts und entgegen dem Spielverlauf kam Barmettler nur wenige Minuten später nach einer sauberen Hereingabe von rechts zum Abschluss und verwandelte per Volley zum 1:1. Auf HSV-Seite bestand die Hoffnung, dass der Ausgleich einen Ruck in der Mannschaft der Hildisrieder zur Folge hätte. Bis zur Pause kam man aber zu keiner weiteren nennenswerten Aktion.

Die Botschaft des Hildisrieder Trainerteams war in der Pause klar: Es musste mehr geschehen auf dem Platz. Obwohl der HSV nach der Pause zwar bemüht wirkte, wartete man weiterhin vergeblich auf zielstrebige Angriffe. Das Spiel der Hildisrieder war weiterhin zu kompliziert und ungenau, oft sogar etwas planlos. Weiterhin stand es 1:1 und die Anspannung nahm auf beiden Seiten zu, was bei beiden Teams dann auch vermehrt zu Fouls und einigen hitzigen Aktionen führte und die eine oder andere Karte nach sich zog. Der Schiedsrichter hatte alle Hände voll zu tun. Weiterhin waren klare Torchancen allerdings beidseitig Mangelware und es zeichnete sich so langsam aber sicher die Punkteteilung ab, sollte nicht einem Team noch der Lucky Punch gelingen. Zu diesem kam es dann tatsächlich auch: Nach einer weiteren Standardsituation kam ein klar im Abseits stehender Luzerner frei vor dem Hildisrieder Tor zum Abschluss und traf zum 2:1. Beim Jubel selbst zögerten die Luzerner einen Moment, wohl auch von der klaren Abseitsstellung wissend. Der Schiedsrichter machte allerdings keine Anstalten, das Tor abzuerkennen und stellte in der Folge sogar noch einen HSV-Akteur wegen angeblichen Reklamierens mit Gelb-Rot vom Feld. Dies war dann auch die letzte nennenswerte Aktion der Partie.

Obwohl am Schluss wohl auch einiges an Pech dabei war für den HSV, muss man sich aber ganz bestimmt an der eigenen Nase nehmen. Im Idealfall wäre man gar nie in die Situation geraten, dass eine solche Aktion das Spiel dann auch entscheiden kann. Trotzdem, Kopf in den Sand stecken ist nicht, beim HSV hat man nun zwei Wochen Zeit sich auf den nächsten Ernstkampf vorzubereiten. Bekanntlicherweise zeigt sich der Charakter einer Mannschaft ja unter anderem in der Reaktion auf Rückschläge. Man darf gespannt sein, was der HSV in zwei Wochen beim Heimspiel gegen Littau zeigt.

Telegramm

SC OG: Koch; Wüest, Mutter, Fernando, M. Müller; R. Müller, Moser, Burkhard, Özvegyi; Furrer, Halbheer (Crivelli, Märki, Arnold, Zaitsev, Zihlmann, Piattini, Lienert)

Hildisrieder SV: Häne; Villiger, M. Estermann, Schmid; J. Krieger, Schurtenberger, R. Krieger, J. Estermann, S. Ruckli, Pfister; Erlin Thaqi (Pilss, Hüsler, Barmettler, F. Ruckli, Boothe, Erion Thaqi).