HSV I rettet in der Nachspielzeit einen Punkt
Ein Sieg war beim HSV vor Beginn der Partie das erklärte Ziel. Nachdem die Aufstiegsspiele schon vor Wochen unerreichbar geworden waren, wollte man beim HSV mit 3 Zählern gegen den direkten Tabellennachbarn noch auf Rang 3 vorstossen. Vor dem Spiel wurden Trainer Markus Koch und Assistenztrainer Michel Wigger verabschiedet, beide hören per Ende Saison mit ihrer Tätigkeit in der ersten Mannschaft des HSV auf. Noch ein Grund mehr für die Hildisrieder, sich so richtig ins Zeug zu legen, um den beiden den Abschied mit einem Sieg zu versüssen.
Dementsprechend startete der HSV dann auch in die Partie: Man trat sofort dominant auf, liess Ball und Gegner geschickt laufen und das Spielgeschehen spielte sich grundsätzlich nur in der Alpnacher Platzhälfte ab. Der Führungstreffer war bei diesen Spielverhältnissen nur eine Frage der Zeit und gelang dem Heimteam dann auch vergleichsweise schnell: Nach 10 Minuten war es Joel Estermann, der einen Hildisrieder Eckball direkt ins Tor zirkelte. Danach allerdings verpassten es die Hildisrieder, den Druck gleich konstant zu halten und liessen ein wenig nach. Zwar hatte man die Partie immer noch im Griff, agierten die Alpnacher doch zumeist mit hohen Bällen, welche die HSV-Defensive nicht in Verlegenheit bringen konnten. Dennoch kam nun auch das Heimteam kaum mehr zu zwingenden Torchancen, es häuften sich die Ballverluste in der Vorwärtsbewegung. Bis zur Pause geschah dann auch kaum mehr Nennenswertes, mit dem 1:0 ging es in die Kabine.
Der HSV nahm sich für die zweite Halbzeit vor, die Gangart von zu Beginn des Spiels wiederzufinden, was nicht so richtig gelang. Zwar betrieb man beim HSV wieder etwas mehr Aufwand, doch weiterhin stockte es in der Offensive etwas. Der FC Alpnach beschränkte sich weiterhin auf vereinzelte Konterangriffe. In Minute 52 wurde den Gästen dann ein Freistoss an der Mittellinie zugesprochen. Kaum gefährlich, könnte man meinen, hatte der HSV doch bisher sämtliche Standards souverän verteidigt. Denkste! Der getretene Ball wurde immer länger und senkte sich schlussendlich ins Hildisrieder Tor. Etwas aus dem Nichts glich der FC Alpnach die Partie aus. Nur zwei Minuten später folgte dann eine etwas unschöne Szene, in der ein Alpnacher gegenüber einem Hildisrieder nach einem Zweikampf an der Seitenlinie handgreiflich wurde. Der Schiedsrichter fackelte nicht lange und zeigte dem Alpnacher die rote Karte. Damit gab es nun also bis zum Ende numerischen Vorteil für das Heimteam. Das nächste Tor gelang dann aber trotzdem den Gästen: Nach einer Flanke von links kam es im Fünfmeterraum zum Kontakt zwischen dem Hildisrieder Torhüter und einem Alpnacher, den die Hildisrieder gerne als Offensivfoul taxiert gesehen hätten. Der Pfiff des Schiedsrichters blieb aus, die Aktion lief weiter und in deren Folge kam es zu einem klaren Foulspiel des HSV-Torhüters am Alpnacher, was dann auch sofort einen Penaltypfiff zur Folge hatte. Diesen verwandelte der FC Alpnach zum 1:2. Noch hatte der HSV aber 30 Minuten und einen Mann mehr, um die Partie noch zu drehen. Das Heimteam begann sogleich unermüdlich gegen das nun feste Obwaldner Abwehrbollwerk anzurennen. Zu oft waren die Angriffsversuche zwar im Ansatz schön, wurden aber nicht konsequent zu Ende gespielt. Gleichzeitig wurde auch das Spiel etwas hitziger, es kam zu einigen längeren Diskussionen zwischen den beiden Spielerbänken und dem Schiedsrichter. Unter dem Strich lief dem HSV, nun zwar klar die bessere Mannschaft, die Zeit davon. So stand es auch nach 94 Minuten noch 1:2, als es den Hildisriedern dann doch noch gelang, einen Angriff zu Ende zu spielen: Simon Ruckli musste nach einer Hereingabe von rechts im Fünfmeterraum nur noch den Fuss hinhalten. Der Hildisrieder Jubel über den Ausgleich wurde dann aber sofort vom Schlusspfiff und dem darauffolgenden Jubel der Alpnacher über den 3. Tabellenrang übertönt.
Zum Abschluss gibt es für den HSV also einen mehr als verdienten, aber trotzdem etwas glücklichen Punkt. Eine allzu grosse Rolle spielt das allerdings nicht mehr, der HSV schliesst diese 4. Liga-Saison auf dem 4. Tabellenrang ab und will nächste Saison wieder neu angreifen. Zuerst folgt für alle Beteiligten jedoch die wohlverdiente Sommerpause.
Telegramm
Hildisrieder SV: Betschart; Pfister, Jost, Hüsler, Schmid; Barmettler, M. Estermann, Thaqi, J. Estermann, S. Ruckli; A. Ineichen (F. Ruckli, Salihi, Boothe).
FC Alpnach: Soeira; Pereira, Lemos, Madureira, De Sousa; Da Silva, N. Costa, D. Costa, Mendes, Lopes; Fernandes (Ferreira).
Tore: 10. J. Estermann 1:0, 52. Lemos 1:1, 63. Madureira 2:1 (P), 90+4. S. Ruckli 2:2
Bemerkungen: 54. Rote Karte für Fernandes